„Bei Pensionsregelungen nicht alle über einen Kamm scheren“
Eine (weitere) Anhebung des Pensionsantrittsalters sei keine gute Idee. Auch müsse generell zwischen Männern und Frauen sowie verschiedenen Berufsgruppen mehr Gerechtigkeit hergestellt werden.
Außensicht „Die Lücke zwischen Mann und Frau“, 28. 2. Dass 26 Prozent der Pensionistinnen in Österreich in Altersarmut leben, wird weiterhin den Frauen selbst angelastet. Für Frauen braucht es ein flexibleres Pensionssystem als für Männer, denn aufgrund der Tatsache, dass Frauen Kinder bekommen können, was sie aber in unterschiedlichen Lebensphasen und Biografiezusammenhängen tun – oder eben mehr und mehr unterlassen –, ist es notwendig, individuell zu rechnen.
Keine Frage, es gibt Frauen, denen die Pensionsregelungen der Männer passen. Aber es gibt auch solche, die zehn Jahre sehr gut verdienen und dann Kinder bekommen, denen es also wenig nützt, wenn die Grundlage für die Pensionshöhe das gesamte Arbeitsleben umfasst. Vielleicht arbeiten sie dann nur mehr halbtags und pflegen auch noch Schwiegereltern oder betreuen Enkelkinder. Und es gibt auch Frauen, die in den letzten Jahren gut verdienen.
Hier nicht alle über einen Kamm zu scheren, wäre einmal ein erster Schritt, der dem Sachverhalt, dass Frauenerwerbstätigkeiten naturbedingt vielfältiger sind als jene von Männern, Rechnung trägt.
Eva Surma, Verein Freiraum, Leibnitz