Leitartikel „Die Misere muss sich ändern“, 24. 4.
Es herrscht auf dem Land das verfestigte Rabenmutter-Narrativ. Natürlich: Junge Mütter sind biologisch viel besser für die elementarpädagogischen Erfordernisse geeignet als Ausgebildete (Scherz: Ende). Die Nutzung einer Wahlfreiheit ist von der gesicherten Infrastruktur abhängig, aber auch von der Gesellschaft, die professionelle Kleinkindpädagogik als Basis für selbständige, kommunikative Menschen sieht. Wo sind die „Role-Models“?
Es gibt genug junge, erfolgreiche Erwachsene, die mit einem halben Lebensjahr ihre Kinderbetreuungskarriere angetreten haben. Schauen wir uns die Lebensgeschichten an, wie viele Krippen-Absolvent:innen wirklich in irgendeiner Hinsicht „gestörte“ Menschen geworden sind. Ich denke, die Statistik würde einige Augen öffnen. Dann würde auch die dringend notwendige gesellschaftliche Anerkennung der hochwertigen Elementarpädagogik in der Gesellschaft steigen. Diese Fachkräfte können sehr viel mehr, als die Zöglinge von „Rabenmüttern“ zu lagern.
Renate Gruber, Freiraum Leibnitz, Frauenservicestelle des Bundes