„Was brauchen Frauen, um sich generell für Kinder zu entscheiden?“
Einige Leserinnen widersprechen Gudrun Kattnigs Meinung, wonach kleine Kinder viel besser in der Familie betreut würden als in der Fremdbetreuung. Nicht jede Frau habe diese Entscheidungsfreiheit.
Außensicht: „Eine Vierzigstundenwoche für die Kleinsten“, 10. 1.
Gudrun Kattnig vom Katholischen Familienverband fragt sich, ob sich Kleinkinder, hätten sie die Wahl, gern möglichst früh ganztags außerhalb der Familie betreuen ließen. Bei diesem Thema geht es wohl nicht ausschließlich, aber doch hauptsächlich darum, was Frauen brauchen, um sich für eine Schwangerschaft zu entscheiden. Denn die wenigsten Frauen rechnen damit, dass es ihnen im 21. Jahrhundert noch so gehen wird wie zuvor ihren Müttern und Großmüttern.
Nach wie vor nämlich bleibt die Sorge um das Kindeswohl an den Gebärerinnen hängen und werden Mütter gegen Kinderlose perfide ausgespielt, um das System so zu erhalten, wie es ist. Care-Arbeit soll möglichst gratis und daher weiblich bleiben. Schon der Ruf nach flächendeckender Kinderbetreuung wird als unmoralisch abgetan und kann wohl nur von „karrieregeilen Weibern“ kommen. Ob Frauen, hätten sie die Wahl, gern die letzten dreißig Jahre ihres Lebens in Altersarmut leben wollen, fragt sich leider niemand. Ich halte es mit Katharina Cibulka, der renommierten Künstlerin und Feministin: Solange Dreifaltigkeit und Dreigestirn Männermacht demonstrieren, bin ich Feministin.
Eva Surma
(FRAUEN Servicestelle des Bundes), Leibnitz